WAS ICH DIESE WOCHE GELERNT HABE …
Vergangenheit bewältigen vs. Zukunft gestalten
01.05.2022
Wie viel Zeit verbringen Mitarbeiter und Führungskräfte damit, Sachverhalte für ihre Vorgesetzten aufzuschlüsseln, Zusammenhänge darzustellen und Entscheidungen schlüssig zu argumentieren? Und wie oft geht es dabei um Planungen für die Zukunft oder um Erklärungen für die Vergangenheit?
Immer wieder fällt mir auf, dass dabei sehr häufig Rechtfertigung im Fokus steht – für getroffene Entscheidungen, für getätigte Investitionen oder für ausgeführte Aktionen. Warum wurde irgendwann (vor langer, langer Zeit in einer weit, weil entfernten Galaxis…) irgendwas irgendwie von irgendwem geplant, getan, geäußert?
Versteht mich nicht falsch: Ich bin auch der Meinung, dass man die Vergangenheit verstehen muss, um in Zukunft besser zu agieren – aber das bedeutet, VERSTEHEN, wie es ggf. zu falschen Entscheidungen gekommen ist, um die gleichen Fehler nicht wieder zu machen.
Das, was ich aber oft im Alltag erlebe, zielt nicht auf Verständnis oder Fehlervermeidung ab, sondern auf Schuldzuweisung – irgendwer muss es doch verbockt haben – und es entsteht eine rege Betriebsamkeit, weil keiner sich irgendwas anlasten lassen will, weil hoffentlich ein anderer irgendwas Falsches getan oder gesagt hat, weil der „Schwarze Peter“ irgendwo anders liegen bleiben soll, nur nicht bei mir…
Überlegt doch mal, wie viel Zeit in derartige Argumentationen und Vorbereitungen, persönliche Absicherungen, Schuld-Suchen geht – und wie wertvoll diese Zeit investiert werden könnte, um für die Zukunft zu planen – besser zu planen, aus Fehlern zu lernen und sich darüber zu freuen, dass man mittlerweile klüger ist und daraus gemeinsam lernen kann! Das ist positive Fehlerkultur – im Gegensatz zur destruktiven Fehlerkultur – und das kann man täglich wieder neu vorleben, fördern und fordern!
Traut Euch!
