WAS ICH DIESE WOCHE GELERNT HABE …
Erwartung vs. Empowerment
08.05.2022
„Aber das möchte ich von meinem Mitarbeiter sehen!“
„Dazu müsste er doch einfach das und das vorbereiten!“
„Warum setzt er denn nicht einfach eine sinnvolle Entscheidungsvorlage auf?“
„Transparenz zu seinen Aufgaben muss er doch selbst haben!“
So oder so ähnlich hört man oft von Führungskräften eine formulierte Erwartung an ihre Mitarbeiter. Was man dabei zwischen den Zeilen raushören kann, ist eine gewisse Enttäuschung, warum der Mitarbeitende sich nicht so verhält, wie gewollt, warum er nicht die gewünschten Ergebnisse liefert oder nicht in der gewünschten Form – und was dann oft folgt, ist das Infragestellen, ob die Person als solches den Aufgaben überhaupt gewachsen wäre, ob sie überhaupt die richtige wäre, ob man da nicht jemand ganz anderen bräuchte usw.
Kennt Ihr das? Vielleicht weil Ihr das selbst schonmal gehört oder weil Ihr Euch selbst schonmal so gefühlt habt? Erwartungen an Mitarbeitende zu haben, ist natürlich absolut legitim. Aber wie sollte man sich verhalten, wenn diese nicht erfüllt werden?
Den Mitarbeiter, seine Arbeitsweise, seine Methoden und Vorgehensweisen in Frage stellen und kritisieren oder vielleicht überlegen, warum es so ist. Warum kann die gewünschte Leistung, das geforderte Ergebnis nicht erreicht werden? Was fehlt dem Mitarbeiter dafür, das würde ihm helfen, was braucht er? Woran (oder an wem) kann er sich orientieren?
Diese Fragen sollte jede Führungskraft stellen – sich selbst und auch dem Mitarbeitenden! Und dann genau die erforderliche Hilfestellung schaffen (selbst geben oder organisieren), damit die Aufgabe zufriedenstellend gelöst werden kann. Damit gelingt es nicht nur ein gutes Ergebnis, sondern auch eine persönliche Weiterentwicklung des Mitarbeiters, der Neues lernt, zusätzliches Wissen aufbaut, seine Autonomie steigert und gleichzeitig erkennt, was ihn am meisten befähigt und unterstützt. Das nennt sich Empowerment und ermächtigt nicht nur den Mitarbeiter zu besseren Leistungen, sondern auch die Führungskraft, ihre Fähigkeiten sinnvoller einzusetzen – weniger Forderung und Nachkontrolle, mehr Förderung und Stolz auf die Entwicklung der Mitarbeiter!
Traut Euch!
