WAS ICH DIESE WOCHE GELERNT HABE …
Beweis vs. Glaube
07.05.2023
„Ihr müsst das nicht vorab berechnen, um zu beweisen, dass es sich lohnt. Ich bin von Lean absolut überzeugt – und dieser Glaube reicht mir!“
Für uns Prozessdenker ist das natürlich eine wunderbare Aussage! Eine Führungskraft, die #Lean kennt, Lean versteht, an Lean glaubt!
Die keine Berechnung, keine Simulation, keine Potenzialanalyse will, sondern die feste Überzeugung vertritt, dass es sich in jedem Fall lohnen wird!
Was für ein seltenes Glück!
Was aber macht es aus, dass wir eine so feste Überzeugung von etwas – diesen tiefen #Glauben an etwas – haben können, ohne dafür Beweise zu brauchen?
Ironischerweise denke ich, dass es genau die Beweise sind, die tiefen Glauben erst möglich machen – aber eben keine neuen, sondern alte…
Klingt seltsam, oder?
Da gibt es Dinge, an die wir erzogen wurden zu glauben – auch Religion gehört sicher oft dazu. Das allein schafft aber nur eine Basis für Glauben – wenn wir dabei zu oft enttäuscht werden, weichen wir von diesem Glauben ab: wenn wir also das Gefühl bekommen, dass die Beweise, die wir finden, sehen, hören, etwas anderes sagen als der Glaube!
Und genauso funktioniert es auch in die andere Richtung: Wenn wir durch unsere Erfahrungen, unsere Projekte, unseren Lebensweg so viele positive Belege – so viele Beweise – für etwas gesammelt haben (z.B. dass Lean-Prinzipien immer die besseren Prozesse und die zufriedeneren Mitarbeiter bringen), dann müssen wir uns das nicht mehr beweisen oder beweisen lassen!
Wir glauben daran!
Wir wissen bereits, dass es funktioniert!
Wir haben schon alle Beweise – und brauchen keine neuen mehr!
Wenn Ihr also selbst in Hinblick auf eine Sache eine derartige Gewissheit verspürt, dann solltet Ihr nur noch kurz (in Gedanken) querchecken, ob diese Sicherheit wirklich angemessen ist – aber dann könnt Ihr einfach nur noch glauben 😊
Oder wie es Taiichi Ohno einmal zu Eliyahu Goldratt sagte: „My system does not make sense at all, but by God it is working.“
Traut Euch!
